Ein wenig Leben
Und hier Georg Schmitts dritter Tipp bei unserer Lesezeit im März 2017:
Hanya Yanagihara, „Ein wenig Leben“
Kurz & knackig geht hier nicht: Es gibt nur zwei Arten von LeserInnen zu diesem Buch: Die, die es in den Himmel loben und die, die es zerreißen. Dazwischen ist (fast) so gut wie keiner. Amazon finden wir ja zurecht doof, doch trotzdem sei ein Verweis in diesem Falle erlaubt: Zu Yanagiharas Roman gibt es derzeit auf der amerikanischen Seite 2885 (!) Rezensionen, 63% haben 5 Sterne vergeben!!! Unglaublich, oder?
Sie werden über dieses Buch sprechen wollen: „Ein wenig Leben“ ist ein unvergleichlich mutiger Roman über Freundschaft als wahre Liebe.
Ich fand es so gut, daß ich es trotz der fast 1000 Seiten ziemlich rasch durchhatte. Ich hatte mich allerdings schwergetan, es in der Lesezeit vorzustellen. Denn der Inhalt des Romans geht einem teilweise dermaßen an die Nieren, daß ich mich fragte: Kann ich es unseren Kunden wirklich zumuten? Die Autorin wollte den Leser bewußt fordern und mehr als gewohnt zumuten. Zum Inhalt: Erzählt wird die Freundschaft von vier jungen Männern, die sich während der Collegezeit kennen- und schätzenlernen. Doch immer mehr läuft es auf eine Person hinaus: Jude ist DIE Hauptfigur im Roman und seine Lebens- und Leidensgeschichte trägt alles und läßt einen nicht mehr los. Wahnsinnig intensiv und mitreißend!
Auch wenn amazon doof ist, ist es bemerkenswert, daß mittlerweile über 3000 (!!!) Menschen einen Beitrag zu diesem Buch abgegeben haben und über Yanagiharas Geschichte diskutieren. Aber dies nur am Rande (wer ist eigentlich amazon? 🙂 )
(Georg Schmitt)
Informationen:
- Stand: 30. März 2017
- Hanser Verlag – gebunden – 960 Seiten
- Preis: 28,- € –
- ISBN: 978-3-446-25471-8