Am Wasser das Haus

Ein Roman von Magdalena Saiger

Ein Buch, das gleichsam Spaziergang und Gemälde ist und gründlich recherchierte Geschichte mit literarischem Schreiben zu verbinden weiß? Magdalena Saiger hat genau das geschaffen, wie es der Untertitel auch schon erahnen lässt: Eine literarische Ortsbegehung ist es, mit der sie es uns ermöglicht, über beinahe 100 Jahre immer wieder über ein Gelände am Wannsee zu flanieren, das vielen von uns vertraut sein dürfte.

In einzelnen Kapiteln nähern wir uns der Geschichte der Villa von Max Liebermann an: Zu Beginn schlendern wir mit Liebermann und seinem guten Freund Lichtwark über das noch unbebaute Gelände, die Pläne des Architekten werden ebenso besprochen wie die Optionen für eine Tierfigur im zukünftigen Springbrunnen – ein Otter würde Martha Liebermann sicher gefallen, so das Liebermannsche Urteil.
Die Villa hat in den folgenden 100 Jahren einiges mitgemacht, die zwischenzeitliche Nutzung als Heim für einen Tauchclub überrascht viele und schockiert einige.

Unterbrochen werden die Kapitel immer wieder von kleinen Beschreibungen des Hauses in seiner Umgebung, die beinahe wirken, als hätte man ein Liebermann-Gemälde in Worte gefasst. Geschrieben ist alles übrigens, anders als bei Illies‘ „Zauber der Stille“, chronologisch.

Magdalena Saiger hat schon für ihr Debüt mehrfach Preise bekommen und zeigt auch mit „Am Wasser das Haus“, dass sie ihr Wissen als Historikerin und Germanistin großartig mit literarischer Schaffenskraft zu verbinden weiß.

Informationen:
  • Stand: Mai 2025
  • Edition Nautilus – gebunden – 192 Seiten
  • Preis: 22,00 €
  • ISBN: 978-3-96054-384-8 
Bücherwurm der Buchhandlung am Sand