Das Fest

Wer für die letzten Sommerabende noch etwas Unterhaltsames zu lesen sucht, das pointiert und mit britischem Humor die britische Nachkriegsgesellschaft ins Auge fasst, der möge hier innehalten: „Das Fest“ von Margaret Kennedy, erstmals veröffentlicht schon 1951, spielt in einem Hotel an den Klippen Cornwalls. Was idyllisch anmutet, verhält sich in der Realität doch ein wenig anders – die einmal reiche Familie führt das Hotel hauptsächlich, um ihr Zuhause erhalten zu können, dass sie sich ansonsten nicht mehr leisten könnten, besonders, weil bei zweien der drei Söhne der Universitätsbesuch noch aussteht. Während sie zu anfangs noch um jeden Gast kämpfen, füllt sich das Hotel dann doch geradezu überraschend schnell mit Menschen unterschiedlichster Schichten, mit ebenso unterschiedlichen Persönlichkeiten, Motivationen und Moralvorstellungen…

Auch wenn schon auf den ersten Seiten von dem Unglück erzählt wird, das sich nur eine Woche später ereignet, ist dieses Buch kein Krimi. Stattdessen erwartet Sie ein satirischer Gesellschaftsroman, der alle Figuren gerade so überspitzt darstellt, dass sie amüsieren, ohne zur Witzfigur zu verkommen. Man könnte fast sagen, bei diesem Buch könne jede*r selbst entscheiden, inwieweit man sich einfach berieseln lassen oder durchdenken und hinterfragen möchte, viel falsch machen kann man mit Kennedy’s „Das Fest“ auf jeden Fall nicht.

(Sarah Kranz)

Informationen:

• Stand: September 2023
• Schöffling & Co. Verlag – gebunden – 432 Seiten
• Preis: 24,- €
• ISBN: 978-3-89561-079-0
• übersetzt aus dem Englischen von Mirjam Madlung