Das gelbe Haus
Eines Morgens ist sie plötzlich da: Auf der Tatami-Matte neben Hana liegt nicht wie sonst ihre Mutter, sondern Kimiko, eine langjährige Freundin derselben. Für die fünfzehn Jahre alte Hana scheint sich mit dem Auftauchen von Kimiko ein Ausweg auf ihrem eingeengten Leben in Tokio zu bieten. Endlich ist da eine Alternative zu ihrer liebevollen, aber unzuverlässigen Mutter, und endlich bietet sich die Möglichkeit, selbst Geld zu verdienen und ein fast erwachsenes Leben zu führen. Die gemeinsam mit Kimiko eröffnete Bar floriert und auch Hanas kleine Wahlfamilie wächst schnell von zwei auf vier Personen an. Doch der Grad zwischen Legalität und Illegalität ist schmal und auch wenn die finanzielle Situation endlich etwas sicherer wirkt, sitzt ihr die Angst vor der Armut immer im Nacken. Je krampfhafter Hana bemüht ist, alles unter Kontrolle zu behalten, desto mehr droht alles zu zerspringen, bis man sich unweigerlich fragt: Kann das Vierergespann dem Druck der äußeren Umstände standhalten?
Spannend, trotzig und einfühlsam erzählt Mieko Kawakami („Brüste und Eier“) von einer anderen Seite des Lebens in Japan, jenseits von Teezeremonien und Kalendersprüchen.
(Sarah Kranz)
Informationen:
- Stand: September 2025
- Dumont Verlag – Gebunden – 528 Seiten
- übersetzt aus dem Japanischen von Katja Busson
- Preis: 26,-
- ISBN: 978-3-8321-6834-6