Das verschlossene Zimmer

Ein Roman von Rachel Givney

Das verschlossene Zimmer, Rachel Givney, Bastei Lübbe

Krakau im Frühjahr 1939, Deutschland treibt seine Angriffspläne auf Polen unbarmherzig voran, aber die junge Marie hat ganz andere Sorgen: Sie würde gerne mehr über ihre Mutter erfahren, an die sie nur vage Erinnerungen hat. Sie war zwei Jahre alt, als die Mutter verschwand. Warum hat sie Marie und den Vater verlassen, was ist passiert? Ihr Vater, ein renommierter Chirurg, beantwortet ihre Fragen nicht und weicht ständig aus. Irgendwann hält sie es nicht mehr aus und entschließt sich, einen Schritt zu wagen, dessen Folgen sie nicht absehen kann.

Es gibt in ihrem Haus ein einziges verschlossenes Zimmer: das Zimmer ihres Vaters. Für sie gibt es nur einen Grund, warum ein Zimmer verschlossen ist, es enthält etwas Wertvolles….vielleicht  Briefe, die Adresse ihrer Mutter, unter der diese jetzt lebt? Irgendetwas!

Dieses wunderbare Debüt nimmt uns sehr schnell mit und lässt uns nicht los. Die Geschichte entwickelt sich komplexer als am Anfang gedacht. Natürlich ist es auch ein Zeitkolorit, die Auswirkung des Ersten Weltkrieges sowie die omnipräsente Judenfeindlichkeit. Ebenso Frauen die mehr wollen, als Bedienstete zu sein und Kinder zu gebären.

Ein so vielseitiger Roman, der gelesen werden will und anders ist, als wir vermuten. Der englische Titel ist übrigens „The Twist“ – wenn das nicht neugierig macht. Auch geeignet für LeserInnen ab 16 Jahre.

(Katrin Gesterding)

Informationen:
  • Stand: März 2022
  • übersetzt von Ute Leibmann
  • Bastei Lübbe – gebunden – 544 Seiten
  • Preis: 22,- € ISBN: 978-3-7857-2786-7
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