Der Friedhofswärter
Blowing Rock, North Carolina zu Beginn der 1950er Jahre: Blackburn Grant übernimmt den Job als Friedhofswärter in der Kleinstadt in den Appalachen. Diese Aufgabe kommt dem jungen Mann sehr entgegen, denn durch eine Polioerkrankung ist er gezeichnet und gehandicapt und daher auch lieber für sich allein. Sein einziger „sozialer“ Kontakt ist sein bester Freund Jacob, der zur Zeit als Soldat im Koreakrieg für die Army kämpfen muss. Bevor Jacob eingezogen wurde, hatte er Blackburn um einen großen Gefallen gebeten: Dieser soll sich während seiner Abwesenheit um dessen schwangere Ehefrau Naomi kümmern. Denn Jacob hatte mit seinen Eltern gebrochen, da sie absolut gegen die Beziehung waren und bereits andere Pläne für ihren einzigen Sohn in die Wege geleitet hatten.
„Blackburn Grant ist nicht nur die namensgebende Titelfigur des Romans, sondern auch ein Protagonist, den man versteht, mit dem man mitfühlt und in sein Herz schließt.“ (Georg Schmitt)
Es kommt, wie es kommen muss: Jacob wird schwer verwundet, seine Rückkehr nach North Carolina allerdings verzögert sich, da er erst einmal wieder halbwegs gesund werden muss. In dieser Zeit entspinnen seine Eltern eine fürchterliche Intrige, um die Beziehung von Jacob und Naomi zu beenden. Und zwischen all diesem Drama steht unsere Hauptfigur, Blackburn Grant.
„Der Friedhofswärter“ ist trotz seiner Dramatik ein recht leiser, überaus gefühlvoller Roman. Ron Rash schafft es durch seinen dichten Erzählstil perfekt, die Gedanken und Gefühle von Blackburn Grant und den anderen Figuren in Szene zu setzen. So kann man nur hoffen, dass noch weitere Romane des amerikanischen Schriftstellers ins Deutsche übersetzt werden.
Informationen:
- Stand: November 2024
- ars vivendi Verlag – gebunden – 240 Seiten
- Preis: 24,- €
- ISBN 978-3-7472-0607-2
- übersetzt von Sigrun Arenz