Der Held vom Bahnhof Friedrichstrasse

Ein Roman von Maxim Leo

Maxim Leo Der Held vom Bahnhof Friedrichstrasse, Kiepenheuer & Witsch Verlag

Wir haben es in dieser Hochstaplergeschichte mit Michael Hartung zu tun. Er betreibt in Berlin erfolglos (welch Wunder) eine Videothek. Doch der Berliner ist nicht der Mensch, der Veränderungen annimmt und meistert, nein, auch ohne Kunden und ohne Kohle lässt es sich (über-)leben. Eines Tages ändert sich alles: Ein Journalist betritt die Videothek und möchte den Mittfünfziger interviewen. Dieser Journalist nämlich hat in einer Stasiakte einen ungeheuerlichen, geradezu sensationellen Fall entdeckt:

Hartung soll im Jahre 1983 als Stellwerkmeister am Bahnhof Friedrichstraße eine Weiche so manipuliert haben, dass 127 Fahrgäste in die Freiheit nach West-Berlin entkamen.

Der Journalist wittert DIE Enthüllungsstory und da der 30. Geburtstag des Mauerfalls ansteht, kommt ihm Hartung wie gerufen. Die ganze Wahrheit sieht zwar anders aus, da Hartung aber ein schönes Sümmchen angeboten wird, geht er auf einen Deal ein.

Doch nach Talkshowauftritten (u.a. mit Katharina Witt, köstlich!) und weiteren Interviews (der Stoff soll sogar verfilmt werden) ahnen wir bereits: Diese Geschichte kann nicht gut ausgehen, zumal sich dann auch noch eine junge Frau meldet, die damals als Kind mit in der Bahn saß…

Mehr verrate ich nicht, lest diesen unterhaltsamen, vergnüglichen und äußerst charmanten Roman am besten sofort selbst.

(Georg Schmitt)

Informationen:
  • Stand: April 2022
  • Kiepenheuer & Witsch Verlag – gebunden – 304 Seiten
  • Preis: 22,- €
  • ISBN 978-3-462-00084-9
Bücherwurm der Buchhandlung am Sand