Desolation Hill

Ein Krimi von Garry Disher

Südaustralien, irgendwo auf dem Land, mitten in der Weizen-und-Woll-Region. Constable Paul Hirschhausen, von allen nur Hirsch genannt, steht mit einer Frau aus Belgien auf dem Gipfel von Desolation Hill und blickt hinab. Sie ist angereist, weil ihr Sohn verschwunden ist, er will ihr helfen. Doch die Spur, die zunächst auf eine Farm zweier Verschwörungstheoretiker zu führen scheint, verläuft im Sand und Hirschs Aufmerksamkeit wird schnell von anderer Seite in Anspruch genommen: Die Tochter seiner Freundin ist Ziel immer bösartiger werdenden Cyberbullyings und zieht sich aus Verzweiflung immer weiter zurück.

Garry Disher schreibt schon seit vielen Jahren Kriminalromane, gelesen hatte ich bisher keinen, kann aber versprechen, dass man die Krimis um Constable Hirsch auch dann versteht, wenn man die vorherigen Bände nicht gelesen hat. Es geht sehr realistisch zu in „Desolation Hill“, menschliche Figuren, ein einfaches Leben auf dem Land, und trotz dieses zunächst beschaulich und eher von kleinkrimineller Aktivität geprägt wirkenden Geschehens, entwickelt sich der Krimi in eine Richtung, die moderner und zeitgemäßer kaum sein könnte.

Nicht nur (aber auf jeden Fall auch) für Australien-Fans, ist „Desolation Hill“ ein Krimi für alle, die Freude an solider Ermittlungsarbeit anstelle inhaltsleerer Spannungstechniken haben – obwohl es auch an der nicht mangelt und man am Ende schon gebannt der Fortsetzung entgegenblickt.

(Sarah Kranz)

Informationen:
  • Stand: Januar 2025
  • Unionsverlag – gebunden – 352 Seiten
  • übersetzt von Peter Torberg
  • Preis: 24,00 €
  • ISBN: 978-3-293-00599-0
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