Die Hebamme

Ein Roman von Edvard Hoem

Edvard Hoem, Die Hebamme, Urachhaus

Marta Christine Andersdatter Nesje, die Hebamme, um die es in diesem historischen Roman geht, ist die Ururgroßmutter des Autors gewesen. Sie lebte von 1800 – 1877 am Romsdalsfjord an der Westküste Norwegens. Schon als Kind äußerte sie den Wunsch, Hebamme zu werden. Mit der Unterstützung des Pfarrers und einem eigenen starken Willen kam sie diesem ungewöhnlichen Wunsch näher. 1821 ging sie 600 Kilometer zu Fuß nach Christiania, um sich dort als Hebamme ausbilden zu lassen. Sie hat 50 Jahre als solche gearbeitet, damals von vielen misstrauisch beäugt. Nur wenige der ländlichen Bevölkerung konnten sich die staatlich verordnete Geburtsbegleitung leisten. In dieser Zeit hat Marta ihre Jugendliebe geheiratet, mit der sie 11 Kinder hatte. Viele Orte waren nur mit dem Boot zu erreichen oder die Knechte der weit entfernten Höfe holten sie per
Pferd ab.

Edvard Hoem hat für diesen Roman Schulbücher, Gerichtsprotokolle und Kirchenbücher herangezogen. So ist ein historisch gut recherchierter Roman, gespickt mit politischem Zeitgeschehen und wunderbaren Landschaftsbildern entstanden. Marta Christine ersteht so vor den Augen der Lesenden als authentische Frau, in einem Leben voller Entbehrungen, mit einem starken Willen und einer kraftvollen Lebensbejahung. Sie hat in ihrem Leben 7 Könige erlebt und über 1000 Kinder entbunden. Selten habe ich einen so poetischen historischen Roman gelesen. Von mir gibt es 5 von 5 Sternchen für diese beeindruckende Geschichte.

(Margret Kroll)

Informationen:
  • Stand: November 2021
  • Übersetzt von Antje Subey-Cramer
  • Urachhaus Verlag – gebunden – 335 Seiten
  • Preis: 22,- €
  • ISBN 978-3-8251-5236-9
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