Die Kunst und das Glück eines Sommers

Ein Roman von Sophia von Dahlwitz

sophia von dahlwitz die kunst und das glück eines sommers

Die Autorin nimmt uns mit in das Jahr 1900 nach Worpswede. Seit 1889 zog es die Künstler unterschiedlicher Gattungen nach Worpswede. Am bekanntesten waren die Landschaftsmaler Fritz Mackensen, Otto Modersohn, Fritz Overbeck, Hans am Ende und Heinrich Vogeler. Die junge Paula Becker kam als „Malweib „ nach Worpswede. Frauen war das Studium verwehrt, und Paula war Schülerin von Fritz Mackensen. Ihr eigenwilliger Malstil stieß bei den anderen Malern auf Ablehnung und ihre Werke verkauften sich schlecht. Ihre finanzielle Existenz war von den Zuwendungen ihrer Eltern abhängig. Nur Otto Modersohn und Heinrich Vogeler sahen schon damals ihr besonderes Talent. Heute sind Paulas Werke die am teuersten gehandelten Werke der Worpsweder Künstler, zu Lebzeiten verkaufte sie nur zehn Bilder.

Paula ist fasziniert von dem besonderen Licht im Teufelsmoor, der weite Himmel und die Farbwechsel tun ihr übriges. Ein weiteres faszinierendes Motiv sind immer wieder die Menschen aus dem Armenhaus und die schwerarbeitende Landbevölkerung. Im Jahre 1900 entwickelt sich die Freundschaft zwischen Clara Westerhoff und Paula. Otto Modersohn und Paula beginnen eine zarte Beziehung, obwohl Otto nach dem Tod seiner Frau Helene noch sehr zurückhaltend ist. Rilke erscheint in Worpswede und wohnt im Barkenhof. Clara und Paula fühlen sich beide zu ihm hingezogen. Insgesamt kommt aber Rilke wie in „Modicks Konzert ohne Dichter“ schlecht weg. Der vorliegende Roman zeigt uns eine kurze Epoche im Leben Paula Beckers. Mir hat dieses Buch viel Spaß gemacht, es war für mich genau der richtige Einstieg in einen Kurzurlaub in Worpswede mit dem Besuch von Originalschauplätzen.

(Margret Kroll)

Informationen:
  • Stand: Dezember 2019
  • Droemer Knaur Verlag – gebunden – 224 Seiten
  • ISBN: 978-3-426-28222-9
  • Preis: 19,99 €
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