Die seltsamste aller Zahlen

Ein Roman von Elaine Feeney

„Die seltsamste aller Zahlen“ von Elaine Feeney und übersetzt von Ulrike Brauns spielt in Irland und handelt größtenteils vom 13-jährigen Jamie O’Neill. Jamie liebt die Farbe Rot, er liebt Edgar Allen Poe, hohe Bäume, Regen, er nimmt Dinge sehr wörtlich und reagiert mit einer Ernsthaftigkeit auf alles, die ihn gegenüber Fremden schnell kalt wirken lässt. Im Gegensatz zu vielen anderen Kindern seines Alters hat er ein ganz bestimmtes Ziel: Er möchte eine Perpetuum-Mobile-Maschine bauen, was wiederum in direkter Verbindung damit steht, dass er schon bei der Geburt seine Mutter verloren hat.

Die Geschichte setzt mit Jamies erstem Tag auf der weiterführenden Schule ein, einer katholischen Jungenschule – die Auswahl an Schulen in Irland ist gerade in ländlichen Regionen begrenzt. Natürlich empfangen nicht alle diesen Jungen, der recht offensichtlich eine Form von Autismus hat, mit offenen Armen und es kommt immer wieder zu schwierigen Situationen. Gerade die, die für Jamie da sind, machen diese Geschichte aber so wundervoll: Nicht nur zu Hause sind Jamies Vater und Großmutter immer für ihn da, auch in der Schule findet er schnell Verbündete im Lehrer für Holzwerken Tadgh und seiner Englischlehrerin Tess, deren Geschichte ebenfalls eine wichtige Rolle spielt.

Elaine Feeney hat selbst einen Sohn auf dem Autismus Spektrum, sie weiß also aus persönlicher Erfahrung, wie schön und schwierig das Leben als Elternteil eines solchen Kindes sein kann und auch, welche Hindernisse Menschen wie Jamie von der Gesellschaft in den Weg gestellt werden. Doch trotz aller Schwierigkeiten überwiegen am Ende die eingangs erwähnten Gefühle von Hoffnung, Gemeinschaft und Nächstenliebe, alles in einer ungemein empathischen und bewussten Sprache erzählt.

(Sarah Kranz)

Informationen:
  • Stand: November 2024
  • Harper Collins– gebunden – 320 Seiten
  • übersetzt aus dem Englischen von Ulrike Brauns
  • Preis: 24,- €
  • ISBN: 978-3-365-00744-0
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