Eine irische Familiengeschichte

Ein Roman von Graham Norton

graham norton eine irische familinegeschichte

Nach „Ein irischer Dorfpolizist“ kommt hier nun der zweite Roman von Graham Norton:

Elizabeth Keane kehrt aus New York in die irische Heimat zurück, nachdem ihre Mutter Patricia verstorben ist, und da Elizabeth das einzige Kind war und es ansonsten keinen Angehörigen gibt, fällt ihr die Aufgabe zu, den Haushalt aufzulösen und alle anderen Dinge zu erledigen, die nun anliegen. Damit beginnt aber auch eine Reise in die Vergangenheit ihrer Mutter, denn wie es der Zufall so will, findet Elizabeth einen Bündel Briefe im Kleiderschrank. Es sind die Antwort- und Liebesbriefe ihres leiblichen Vaters an Patricia, die eine Annonce in einer Zeitung aufgegeben hatte. Den Vater hatte Elizabeth nie kennengelernt und daher ist es ein glückliches Schicksal für sie, mehr über die familiären Hintergründe erfahren zu können. Das Ganze wird allerdings noch überboten, als ein Notar Elizabeth verkündet, daß sie das Grundstück samt Haus ihres Vaters vererbt bekommt. Auch wenn Elizabeth anfangs so schnell wie möglich zurück nach Amerika wollte, reist sie nun sofort an die irische Küste, um sich alles anzuschauen. Damit taucht Elizabeth aber noch viel tiefer in die Familiengeschichte ein als ihr lieb ist…

Fazit: Als Elizabeth die Bündel mit den Papieren entdeckt, denkt man natürlich sofort: „Och nö, nich‘ schon wieder olle Briefe, die gefunden werden und ein dunkles Geheimis zutage fördern. Kennt man doch schon aus einhundert anderen Büchern.“ Doch (und hier kann ich jetzt Entwarnung geben:) Dieser Roman entwickelt sich glücklicherweise in eine unerwartete Richtung.  Spannend ist es zudem, daß wir Leser im Gegensatz zur Hauptfigur durch Rückblicke in Patricias Vergangenheit immer mehr Einblicke bekommen und dadurch

Der Perspektivenwechsel ist Graham Norton perfekt gelungen. Dadurch wird eine Superspannung erzeugt, die später richtig Hitchcockmäßig daherkommt. Im Gegensatz zu seinem Erstlingswerk „Ein irischer Dorfpolizist“ ist diese Geschichte kein Kriminalroman,  aber nichtsdestotrotz unheimlich (und) spannend!!!

(Georg Schmitt)

Informationen:
  • Stand: Mai 2019
  • Kindler Verlag – gebunden – 352 Seiten
  • Preis: 22,- €
  • ISBN 978-3-463-40720-3
  • LESEPROBE
Bücherwurm der Buchhandlung am Sand