Eine Liebe, in Gedanken
„Eine Liebe, in Gedanken“ ist Kristine Bilkaus zweiter Roman. Ihr erstes Buch „Die Glücklichen“ wurde von der Kritik hoch gelobt und sie hat dafür diverse Preise erhalten. Bei mir liegt es leider noch ungelesen im Regal, ich bin mir aber sicher, dass es sehr etwas für mich ist. Als nun das neue Buch erschienenen ist, dachte ich, ich fange mal damit an.
Und ich musste es unbedingt vorstellen, weil es so unfassbar gut zu meinem Lesethema passt. Ich weiss auch nicht, wieso, aber es ist dieses Frühjahr zufällig bereits das vierte Buch, das ich gelesen habe, das sich mit dem Mütter-Töchter-Thema beschäftigt. Das scheint gerade wichtig für mich zu sein, jedenfalls laufen mir diese Bücher irgendwie zu.
„Eine Liebe, in Gedanken“ handelt von Antonia, genannt Toni, der Mutter der namenlosen Erzählerin und ihrer Liebe zu Edgar, den sie in den 60ern in Hamburg kennenlernt. Die beiden scheinen füreinander geschaffen zu sein, doch dann geht Edgar nach Hongkong. Ich mag gar nicht so viel verraten. Es ist keine klassische Liebesgeschichte, Toni ist recht selbstbestimmt und dennoch verloren.
Wenn die Geschichte einsetzt, ist Toni gerade an einer Herzschwäche gestorben und die Erzählerin muss ihre Wohnung räumen. Dabei entstehen viele Gedanken. Hatte die Mutter ein glückliches Leben? Was war da genau mit diesem Edgar? Die Erzählerin beschließt, sich mit ihm zu treffen.
Sie selbst ist mit der Ausstattung einer Ausstellung der finnischen Maler Helene Schjerfbeck beschäftigt und hat auch eine langsam flügge werdende Tochter, auf deren Kindheit sie mit (mir sehr bekannter) Nostalgie zurückblickt.
Es ist ein zarter, melancholischer Text, unterlegt von den Selbstbildnissen der sehr besonderen finnischen Malerin und der Atmosphäre der 60er Jahre.
Das hat mir sehr gut gefallen!
(Katja Cebulla)
Informationen:
- Stand: März 2018
- Luchterhand Verlag – gebunden – 253 Seiten
- Preis: 20,- €
- ISBN 978-3-630-87518-7