Gott des Waldes
Es ist August 1975 im Sommercamp der sehr reichen Familie Van Laas in den Adirondack Mountains. Das Camp wurde einst gegründet um Kindern die Natur näher zu bringen. Trotz eines schlimmen Falls in der Vergangenheit, ist das Camp bei den etwas besser betuchten Familien beliebt. In den sechziger Jahren verschwand der kleine Sohn der Van Laas und alle fragten sich, warum sie so spät die Polizei eingeschalten haben. Und viele sind ausserdem der Meinung, dass es ihnen recht geschehe. Sie haben sich nicht einmal nach der tagelangen Suche in Kälte und Regen bei den freiwilligen Helfern, meist Angestellte und alle Bewohner des nächsten Ortes, bedankt.
Nun wacht eine der Betreuerinnen nachts auf und sieht, dass ein Kind nicht im Bett liegt. Es ist Barbara, 13-jährige die Tochter der Van Laas, die dieses Jahr zum ersten mal einen Sommer im Camp verbringen darf. Die Schwester des früheren verschwundenen Jungens. Das kann kein Zufall sein.
Das Buch erzählt die Geschichte aus immer wechselnden Perspektiven der Familie Van Laas, der Campbetreuer, der Kinder und Angestellten. Die Details fügen sich zu einer so komplexen und unheimlich spannenden Kriminalgeschichte zusammen, dass es schwer fällt das Buch aus der Hand zu legen. Insbesondere die Figur der Mutter von Barbara, die ich zu Beginn etwas nervig fand, hat so unglaublich viel an komplexer Geschichte zu bieten, dass sie die ganze Sicht der Geschichte enorm verändert.
Ein sehr gelungener Spannungsroman, komplex aber nicht kompliziert. Liz Moore ist ein so guter Roman über soziale Ungleichheit, Wohlstandsverwahrlosung und Machtmissbrauch gelungen, der sich wie ein Thriller ließt und eigentlich ein Gesellschaftsroman ist. Das einzige Buch, dass Sie diesen Sommer in den Urlaub mitnehmen müssten.
Laura Pawletko
Informationen:
- Stand: Mai 2025
- Beck Verlag – Gebunden – 590 Seiten
- Preis: 26,-
- ISBN: 978-3-406-82977-2