Happy Green Family

Ein Roman von Deb Olin Unferth

Deb Olin Unferth Happy Green Family, Wagenbach

„In der Sekunde, als Janey aus dem Bus stieg, ahnte sie ihren Irrtum“

Und falls es ein Irrtum war, dann einer mit weitreichenden Folgen. Denn eigentlich wollte Janey nur ihrer Mutter Olive eins auswischen, da diese ihr so lange nicht verraten hatte, wer ihr Vater ist. Und so steigt sie in den Bus von New York nach Iowa und dann kommt alles anders, als sie es sich vorgestellt hatte und zwar in jeglicher Hinsicht. Irgendwann vermittelt sie ihr Vater an eine junge Frau namens Cleveland, auf die Janeys Mutter Olive früher oft aufgepasst hatte und die diese nachhaltig verehrt, welche, nun erwachsen, als Betriebsprüferin auf einer gigantischen Hühnerfarm arbeitet. Dort kommt Janey eine gute Idee, die letztendlich vielleicht doch nicht soo gut ist. Aber bis es soweit ist, gerät ordentlich Bewegung in die Legehennen und die unzähligen Aktivist*innen, die Annabelle Green, die abtrünnige Schwester des Besitzers der „Happy Green Family Farm“ und ihr ehemaliger Mitstreiter Dill aus dem Hut zaubern.

Was für ein Buch! Denn was als Fluchtversuch einer trotzigen Teenagerin beginnt, wächst sich zu einer wahnsinnigen Hühnerbefreiungsaktion im großen Stil aus, die durch interessante Erzählperspektiven, wie kurze Blicke in die Zukunft, die die Spannung keineswegs mindern , und unglaublich toll gearbeitete Charaktere ein rasantes Leseerlebnis gewähren. Ganz nebenbei erfährt man dabei diverse wundervolle Details über Hühner, sowie grässliche über deren Massenhaltung und wünscht sich, dass so was möglichst schnell ein Ende findet. Ich fand es toll!

(Katja Cebulla)

Informationen:
  • Übersetzt von Barbara Schaden
  • Wagenbach Verlag – Klappenbroschur – 282 Seiten
  • Preis: 20,- €
  • ISBN: 978-3-8031-3344-1
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