Hier im echten Leben

Ein Kinderbuch von Sara Pennypacker

Eigentlich soll Ware seine Sommerferien wieder einmal im örtlichen Gemeindezentrum verbringen, damit seine Eltern in Ruhe Doppelschichten arbeiten können.

 Obwohl Ware einiges versucht seine Eltern zu überreden ihn einfach alleine Zuhause zu lassen (hat er doch schon einige schreckliche Sommer im Gemeindezentrum verlebt), bestehen sie auf diese Lösung. Sie möchten sich einfach nicht noch Sorgen um ihn machen, der dann den ganzen Tag alleine wäre. Viel besser wäre es doch er würde seine Zeit „in sinnvoller sozialer Interaktion mit anderen Kindern“ verbringen.

Nun ist Ware leider gar nicht der Typ für soziale Interaktion. Eigentlich verbringt er ganz gerne Zeit allein, liest viele Bücher, träumt von Rittern und Burgen oder hängt seinen Gedanken nach. All das macht ihn glücklich. Aber den Eltern zuliebe spricht er das nicht an. Sie verstehen nicht, warum er nicht die Gesellschaft anderer Kinder sucht und wollen doch eigentlich nur sein Bestes.

Also fügt sich Ware. Zunächst!

Doch als er neben dem Gemeindezentrum eine abgerissene Kirche findet und die verlassene Ruine ihn stark an eine Burg erinnert, wirft er die Pläne seiner Eltern über den Haufen und verbringt nun lieber (heimlich) dort seine Tage. Und nicht nur Ware sucht Zuflucht in der Ruine. Er trifft dort auch auf die schweigsame Jolene, die ganz verbissen arbeitet und hier einen Garten voller Papayas pflanzt.

Ganz allmählich nähern sich die beiden Kinder an und kämpfen für ihren Rückzugsort, der natürlich irgendwann den Erwachsenen zum Opfer fallen wird.

Dieses Buch hat mich sehr begeistert. Es hat mir Freude bereitet diesen Kindern beim Umsetzen ihrer Pläne zu folgen und zu sehen, wie sie über sich hinauswachsen und erkennen, dass sie so, mit all ihren Ecken und Verhaltensweisen, eben außergewöhnlich sind.

Für LeserInnen ab 10 Jahren.

(Sarah Wald)

Informationen:
  • Stand: Juni 2021
  • Fischer Sauerländer Verlag – gebunden – 340 Seiten
  • Preis: 17,-€
  • ISBN: 978-3-7373-5822-4
  • Übersetzung: Birgitt Kollmann
Bücherwurm der Buchhandlung am Sand