Lady Rose
Ein Buch wie ein Spaziergang durch den blühenden Garten einer verfallenen, schottischen Schlossruine und Fans der BBC Serie „Downton Abbey“.
Drei Touristen, ein englisches Paar und ein Verleger aus New York, sind von der Schönheit Schottlands hingerissen. Eigentlich wollten sie ihren Urlaub mit Golfspielen verbringen, aber kommen bei einer ihrer Spritztouren an einem herrlichen Schloss vorbei, dass zur Vermietung angeboten wird.
Wir befinden uns in den 30er Jahren und die drei Touristen sind fasziniert vom verblassten Glanz dieses Anwesends und vergangener Zeiten. Nein, es raubt ihnen den Atem! Der Garten sieht etwas verwildert aus, aber das tut dem Anwesen keinen Abbruch. Sie bitten um eine Besichtigung und die Hausverwalterin, Mrs Memmary, nimmt sich ihrer an. Sie ist die einzige, die noch die Erinnerung des Hauses bewahrt und erzählt den dreien von Lady Rose, die einst hier aufwuchs.
Lady Rose war anders, als ihre Familie. Sie war immer glücklich und fröhlich, erlebte eine unbeschwerte Kindheit und behandelte alle gut und gleich. Sie war vernarrt in ihre Nanny und ihren Butler, der ihr ein Leben lang treu zur Seite stand. Rose´ Mutter war eine Hofdame bei der Queen und wurde dadurch von Rose wie eine Märchenprinzessin verehrt. Beide Eltern waren selten daheim, aber Rose vergötterte beide trotzdem. Sie war sich ihrer Pflichten bewusst. Das brachte sie durch die harten Jahre der Mädchenschule, die sie in England besuchen musste. Aber sie kritisierte dennoch, warum man als Frau so eingesperrt wurde.
Als sie 16 wurde und ihre erste Saison beim Hof begann, sah ihre Familie einen sich anbahnenden Skandal. Denn Rose tanzte zu häufig mit den gleichen Männern, was ein absolutes No-Go war. So wurde sie schnell mit einer guten Partie verheiratet.
Doch nach Jahren der Ehe, die eher pflichtbewusst als liebevoll war, ereignete sich ein schlimmer Schicksalsschlag. Und Rose, gerademal Anfang Dreißig, fand sich in Edinburgh auf einer Bank sitzen und ein schöner und freundlicher Herr erriet ihre Gedanken.
Diese kleine Geschichte scheint ein kleiner Schmöker Richtung Adelsromantik zu sein. Aber er strotz auch vor sozialem Realismus und macht „Lady Rose“ kein bisschen kitschig oder veraltet. Es ist eine wunderbare Flucht aus dem Alltag und hat mir Schottland und den Stolz der Schotten nahe gebracht. Dieses Werk entstand bereits 1937 und hat kein bisschen Glanz verloren. Für das Ende halten Sie eventuell ein Taschentuch bereit.
(Laura Pawletko)
Informationen:
- Stand: Januar 2025
- Kampa – gebunden – 214 Seiten
- Übersetzung von Manfred Allié
- Preis: 22,- €
- ISBN: 978-3-311-10146-8