Marianengraben

Ein Roman von Jasmin Schreiber

Seit Tim tot ist, befindet sich Paula gefühlt im Marianengraben – 11000 Meter unter Wasser; in tiefster Dunkelheit, ohne Farben und fast ohne Sauerstoff.

Tim, Paulas kleiner Bruder ist vor zwei Jahren ertrunken. Ausgerechnet! Obwohl er das Meer mit all seinen spannenden Lebewesen so liebte. Und Paula, die ihren Bruder so sehr liebte, dass sie ihm zuliebe ein Biologiestudium begann, findet einfach keinen Ausweg aus ihrer Trauer.

Während ihrer Therapiesitzungen spricht sie lieber über Nudelsorten, als dass sie von ihrem Bruder, oder ihren Schuldgefühlen erzählt. Erst als sie nachts auf dem Friedhof auf den wortkargen und kauzigen Helmut trifft, der sich auch sehr seltsam verhält, gerät ihr Leben wieder etwas in Bewegung.

Was folgt ist eine Art Roadtrip mit Helmut und seinem eigenwilligen Hund in die Berge, denn Helmut möchte ein Versprechen einlösen.

Nach anfänglichen kommunikativen Schwierigkeiten, stellt Paula fest, dass Helmut sie versteht und ihr näher und ähnlicher ist, als zunächst gedacht. Und so langsam steigt sie aus der Tiefe des Meeres Stück für Stück empor.

Mein bisher liebstes Buch aus diesem Frühling, weil es so schöne Sätze enthält, so menschlich ist, tolle Figuren zeichnet, große Dialoge enthält, mich sehr berührt, zum Lachen und Weinen gebracht hat. Man könnte kritisieren, dass der Plot vielleicht etwas konstruiert ist, aber das stört nicht – Es ist sehr gelungen!

(Sarah Wald)

Informationen:
  • Stand: Februar 2020
  • eichborn Verlag – gebunden – 252 Seiten
  • Preis: 20,- €
  • ISBN: 978-3-8479-0042-9

Leseprobe:

Bücherwurm der Buchhandlung am Sand