Unter dem Sturm

Eine scheinbar einfache Geschichte:
Edvard Christensson wird im November 1994 verdächtigt, seine Freundin im Eifersuchtszorn umgebracht zu haben. Für Edvards siebenjährigen Neffen Isak bricht eine Welt zusammen, als sein Onkel verurteilt wird. Zudem lässt ihn die Angst nicht mehr los, dass auch er einmal so wird wie alle Männer in der Familie, schließlich war auch sein Großvater für seinen aufbrausenden und hinterhältigen Charakter berüchtigt. Vidar, der aus demselben kleinen Ort in Südschweden stammt und den Fall als damaliger junger Polizist genauestens verfolgt hatte, kommen knapp zehn Jahre später erhebliche Zweifel an der Schuld des vermeintlichen Täters. Auslöser ist der mittlerweile 18jährige Isak, der Kontakt zu Vidar sucht und damit wieder alles ins Rollen bringt… Carlsson gelingt es sehr gut, die Charaktere in den entscheidenden Jahren 1994, 2004 und 2017 perfekt zu entwickeln. „Unter dem Sturm“ ist eine Kriminalgeschichte, die von den Figuren und deren Gefühlschreibungen lebt: clever konstruiert und beeindruckend geschrieben.

Smalandsposten schreibt so schön passend: „Das grundlegende Verbrechen ist die Gesellschaft selbst. Hier wie in den Romanen von Sjöwall/Wahlöö.“

(Georg Schmitt)

Informationen:

• Stand: November 2021
• Übersetzt von Susanne Dahmann
• Rowohlt Verlag – gebunden – 464 Seiten
• Preis: 22,- €
• ISBN 978-3-498-00160-5