Via Torino

Diese deutsch-italienische Familiengeschichte spielt in den Jahren 1969, 1995 und 2018, aus der Sicht von drei Frauen erzählt: 1969 studiert Eleonora Jura in Tübingen. Sie verlässt diese Stadt, um sich den Arbeiterstreiks im Fiat-Werk in Turin anzuschließen, sehr zum Entsetzten der streng konservativen Eltern. Dieser Entschluss wird richtungsweisend für ihr Leben sein, denn sie lernt die Liebe ihres Lebens kennen, den Sizilianer Valerio. 1995 steht ihre Tochter Rosalia an einem Scheidepunkt in ihrem Leben. Sie ist ungewollt schwanger, was die junge Frau komplett durcheinanderbringt. dennoch schwört sie sich, ihre Träume weiterzuverfolgen.

Sie bringt Milena zur Welt, die sie alleine großziehen wird. Je älter ihre Tochter wird, je mehr Fragen stellt sie zu ihrem Vater, womit sie gegen das große Schweigen ihrer Mutter aufbegehrt. 2018 verstirbt plötzlich Eleonoras Mann, und die drei Frauen machen sich auf den Weg, den letzten Willen des Verstorbenen zu erfüllen: Zusammen fahren sie nach Süditalien. Auf dieser Reise werden sie sich neu begegnen und kennenlernen. Und am Ende dieser Tour gibt es ein unerwartetes Wiedersehen.

Drei Leben, drei starke Frauen und drei Generationen stehen im Mittelpunkt. Diese Familiengeschichte mit viel zeitgeschichtlichem Hintergrund nimmt im Verlauf der 415 Seiten immer mehr an Tempo zu. Gut geschrieben und recherchiert. Absolut lesenswert.

(Katrin Gesterding)

Informationen:

• Stand: April 2022
• Harper Collins – gebunden – 415 Seiten
• Preis: 22,- €
• ISBN: 978-3-7499-0394-8