Wie viel von diesen Hügeln ist Gold?
„Wie viel von diesen Hügeln ist Gold“ ist sicherlich eines der aufregendsten Bücher, die ich in letzter Zeit gelesen habe! Es ist eine Art Western in einer nicht näher definierten Zeit innerhalb des Goldrauschs in den USA. Die Geschwister Lucy und Sam erwachen eines Morgens in ihrer ärmlichen Hütte und finden ihren Vater tot auf. Nachdem sie nirgends zwei Silberdollar auftreiben können, um ihn nach altem Brauch ordentlich zu begraben, packen sie ihn kurzerhand auf den Rücken ihres verbliebenen Pferdes und machen sich auf den Weg.
Das Buch besteht aus vier Teilen und wandert zunächst in die Vergangenheit, in der es die Ankunft der Mutter, die auf einem Schiff aus China kommt und sich unwillentlich mit Schuld belädt, und das Entstehen der kleinen Familie schildert. Alles ist immer ein bisschen anders, als man zunächst denkt, immer legt die Autorin kleine Fallen aus und spielt mit Identitäten und Erwartungen. Auch im weiteren Verlauf, in dem sich die Geschwister erst aus den Augen verlieren und Lucy einen ganz eigenen, anderen Weg beschreitet und dann, hach ja dann… ich mag ja gar nicht zu viel verraten.
Es ist einfach absolut ungewöhnlich und verbindet die Geschichte chinesischer Bahnarbeiter, nach Gold dürstender Clans und den Versuch zweier Geschwister, in einer gefährlichen, ausbeuterischen Welt zu überleben und so etwas wie ein Zuhause zu finden, was nicht einfacher ist, wenn man nicht aussieht wie die anderen. ausbeuterischen Welt zu überleben und so etwas wie ein Zuhause zu finden, was nicht einfacher ist, wenn man nicht aussieht wie die anderen. Ein absolut überraschender Debütroman, der es letztes Jahr sogar auf die Longlist des Bookerprize schaffte, mit einer fantastischen Sprache, die mich lange nicht mehr losgelassen hat.
(Katja Cebulla)
Informationen:
- Stand: November 2021
- Übersetzt von Eva Regul
- Fischer Verlag – gebunden – 352 Seiten
- Preis: 22,- €
- ISBN: 978-3-10-397392-1