Habichtland

Ein Roman von Florian Knöppler

Florian Knöppler, Habichtland, Pendragon Verlag

Nach seinem sensationellen Debüt „Kronsnest“ (und war die Lesung nicht schön?) legt der Schleswig-Holsteiner nach: In „Habichtland“ begleiten wir Hannes weiter in seinem Leben. Wir erfahren, dass er mittlerweile mit Lisa verheiratet ist und zwei Kinder hat. Doch wir befinden uns im Jahr 1941, der Krieg ist längst auch in den Dörfern der Elbmarsch angekommen und nistet sich dort in das tägliche Leben und in die Köpfe der Menschen ein. Auch Hannes’ Familie scheint entzweit zu werden: Während Lisa immer wieder auf heimliche Treffen gegen das Regime verschwindet, muss Hannes einen offiziellen Posten im Dorf annehmen, um nicht unangenehm aufzufallen.

Außerdem ist da Mara, in die Hannes damals als junger Mann unsterblich verliebt war, die aber dann nach Elmshorn und aus seinem Leben entschwunden war. Doch aus einem inneren Impuls heraus ist da wieder ein Kontakt entstanden, der Hannes noch weiter von seiner Frau und seinen Kindern wegzutreiben scheint…

Übrigens: Man muss das Vorgängerbuch NICHT kennen, problemlos wird man auch so Gefallen an der Geschichte und dem besonderen Schreibstil finden, versprochen!

Beim Nachfolger eines Romans wie „Kronsnest“, der mir so außerordentlich gut gefallen hat, war ich am Anfang ein wenig zwiegespalten. Doch Florian Knöppler hat mich wieder vom ersten Satz an gepackt. Der Autor versteht es beeindruckend gut, die Psyche und die Zerrissenheit der Protagonisten darzustellen. Auch den furchtbaren Zeitgeist und das Wirken der Nationalsozialisten auf dem flachen Land beschreibt der Autor einerseits sehr behutsam und doch erschreckend real.

(Georg Schmitt)

Informationen:
  • Stand: März 2022
  • Pendragon Verlag – gebunden – 320 Seiten
  • Preis: 24,- €
  • ISBN 978-3-86532-781-9
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