Lesezeit März 2018

(PAUSE)

Und diese feinen Bücher haben es leider nicht auf die Lesezeitliste geschafft, sind aber auch alle uneingeschränkt empfehlenswert! Bei Wunsch gerne die/den Kollegen Ihres Vertrauens ansprechen:

Dennis Gastmann, „Der vorletzte Samurai“, Rowohlt Verlag, 19,95 €

DAS Buch zu unserer Lesung am 12. April um 20:00 Uhr in der Bücherhalle: Der Reisejournalist Dennis Gastmann berichtet ganz köstlich, wie es so im Land der aufgehenden Sonne zugeht. Seine Ehefrau, eine Halb-Japanerin ist bei dieser Reise jedoch zum Glück immer an seiner Seite… Unterhaltsam und informativ geschrieben!

 

Sayaka Murata, „Die Ladenhüterin“, Aufbau Verlag, 18,- € (Katja Cebulla)

Und noch einmal Japan, wo dieser Roman sensationell gut aufgenommen wurde: Eine Außenseiterin findet als Angestellte eines 24-Stunden-Supermarktes ihre wahre Bestimmung. Beeindruckend leicht und elegant entfaltet Sayaka Murata das Panorama einer Gesellschaft, deren Werte und Normen unverrückbar scheinen. Ein Roman, der weit über die Grenzen Japans hinausweist.
Keiko Furukura ist anders. Gefühle sind ihr fremd, das Verhalten ihrer Mitmenschen irritiert sie meist. Um nirgendwo anzuecken, bleibt sie für sich. Als sie jedoch auf dem Rückweg von der Uni auf einen neu eröffneten Supermarkt stößt, einen sogenannten Konbini, beschließt sie, dort als Aushilfe anzufangen. Man bringt ihr den richtigen Gesichtsausdruck, das richtige Lächeln, die richtige Art zu sprechen bei. Keikos Welt schrumpft endlich auf ein für sie erträgliches Maß zusammen, sie verschmilzt geradezu mit den Gepflogenheiten des Konbini. Doch dann fängt Shiraha dort an, ein zynischer junger Mann, der sich sämtlichen Regeln widersetzt. Keikos mühsam aufgebautes Lebenssystem gerät ins Wanken. Und ehe sie sich’s versieht, hat sie ebendiesen Mann in ihrer Badewanne sitzen. Tag und Nacht.

 

Jan Weiler,  „Kühn hat Ärger“, Piper Verlag, 20,- € (Georg Schmitt)

Die Sonne geht auf, es regnet, oder es schneit. Aber im Grunde startet jeder neue Tag mit derselben Chance. So sieht Martin Kühn es jedenfalls, an guten Tagen. In letzter Zeit allerdings hatte er eher selten gute Tage, seine Frau Susanne benimmt sich seltsam, und er selbst ist dabei, einen amourösen Fehltritt zu begehen. Auch der heutige Tag beginnt wechselhaft, denn Kühn soll mit seinem Kollegen Steierer den Mörder eines jungen Mannes finden. Die Ermittlungen führen ihn, den einfachen Polizisten und Berufspendler, in die Welt der Reichen und Wohltätigen. Diese neue Erfahrung setzt ihm doch mehr zu, als Kühn es sich eingestehen will. Und während er auf der Terrasse der Verdächtigen selbstgemachte Limonade kostet, sucht Kühn die Antwort darauf, ob es überhaupt einen Ort gibt, an dem er in diesem Leben richtig ist. Wunderbarer und toll geschriebener Mix aus Roman und Krimi. Ironischer Unterton – einfach perfekt erzählt!

 

Laetetia Colombani, „Der Zopf“, S.Fischer Verlag, 20,- € (Katrin Gesterding)

Die Lebenswege von Smita, Giulia und Sarah könnten unterschiedlicher nicht sein. In Indien setzt Smita alles daran, damit ihre Tochter lesen und schreiben lernt. In Sizilien entdeckt Giulia nach dem Unfall ihres Vaters, dass das Familienunternehmen, die letzte Perückenfabrik Palermos, ruiniert ist. Und in Montreal soll die erfolgreiche Anwältin Sarah Partnerin der Kanzlei werden, da erfährt sie von ihrer schweren Erkrankung.
Ergreifend und kunstvoll flicht Laetitia Colombani aus den drei außergewöhnlichen Geschichten einen prachtvollen Zopf. Frau Gesterding war hin und weg von diesem Roman („das Buch ist DER Hammer!“), hat ihn leider zu spät entdeckt, sonst wäre er sofort (!) auf die Lesezeitliste gekommen.

Anne Reinecke, „Leinsee“, Diogenes Verlag, 24,- € (Georg Schmitt)

Karl ist noch nicht einmal 30 und hat sich schon als Künstler in Berlin einen Namen gemacht. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, dem Glamourpaar der deutschen Kunstszene. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. Nun ist der Vater tot, die Mutter schwer erkrankt. Karls Kosmos beginnt zu schwanken und steht plötzlich still. Die einzige Konstante ist ausgerechnet das kleine Mädchen Tanja, das ihn mit kindlicher Unbekümmertheit zurück ins Leben lockt. Man merkt deutlich, dass Frau Reinecke Kunstgeschichte und Neue Deutsche Literatur studiert hat und: Ihre Geschichte sprüht vor tollen Ideen und Figuren!

 

Adélaide de Clermont-Tonnere, „Der Letzte von uns“, Rütten&Loening Verlag, 18,- € (Katrin Gesterding)

Während der Bombennächte in Dresden bringt die schwer verwundete Luisa ihren Sohn zur Welt. Kurz darauf stirbt sie. Ihr letzter Wunsch ist es, ihn in Sicherheit zu wissen, denn sie ahnt: Er ist der Letzte von ihnen.
Manhattan, fünfundzwanzig Jahre später. Wern ist jung, ambitioniert und unsterblich in Rebecca verliebt, enfant terrible und Tochter einer reichen New Yorker Familie. Die beiden verbindet eine außergewöhnliche Liebe: leidenschaftlich, inspirierend und bedingungslos, so zumindest scheint es. Doch plötzlich bricht Rebecca ohne weitere Erklärungen den Kontakt zu ihm ab. Und Wern muss sich einer schmerzhaften Wahrheit stellen. Dieses Buch habe ich geradezu verschlungen, genau das Richtige für perfekte Leseabende, wenn es draußen kalt ist und man es sich drinnen gemütlich machen möchte!

 

Menü – Lesezeit 25. März 2018

Sabrina Ghayour, Orientalia – Hölker Verlag

1. Cheddar-Feta-Frittata
2. Erbsen-Pastizzi
3. Apfel-Zimt-Sultaninen-Brot mit Schwarzkümmel-Honig-Butter
4. Würzige Cupcakes mit Chai-Frosting
5. Schweinefleisch-Fenchel-Baklava
6. Quinoa-Bratlinge
7. Möhrendip mit Orange, Ingwer & Walnuß
8. Pikante Auberginen
9. Auberginenröllchen
10. Gebratene Paprikaschoten
11. Kirschparfait mit Zartbitterschokolade & Minze
12. Kardamom-Kokos-Dal

Virginia Horstmann, Jeannys Lieblingskuchen – Hölker Verlag

13. Zucchini-Gugelhupf mit Schokostücken
14. Zimtstreuselkuchen New York Style

Phoebe Wood + Kirsten Jenkins, Pies & Tartes – Dorling Kindersley
15. Schokoladen-Dattel-Tarte mit Meersalz
16. Tahin-Honig-Tarte

Brotbackbuch No. 1 – Ulmer Verlag
17. Baguette

 

 

Bücherwurm der Buchhandlung am Sand